Online-Whiteboards: Miro, Conceptboard & Alternativen
Oktober 28, 2025
Ob im Seminar, Workshop oder Forschungsprojekt – kollaboratives Arbeiten ist heute ein zentraler Bestandteil akademischen Lernens.
Online-Whiteboards wie Miro, Conceptboard oder Mural ermöglichen es, Ideen visuell, ortsunabhängig und in Echtzeit zu strukturieren.
Im Gegensatz zu herkömmlichen Präsentations-Tools fördern Whiteboards Kreativität, Partizipation und visuelles Denken – Kompetenzen, die laut dem OECD Education Report 2025 zu den wichtigsten Zukunftsfähigkeiten gehören.
Was sind Online-Whiteboards?
Online-Whiteboards sind digitale Arbeitsflächen, auf denen Teams gemeinsam Inhalte visualisieren, kommentieren und strukturieren können.
Sie verbinden Funktionen aus Projektmanagement, Design und Didaktik – ideal für Lehrveranstaltungen, Gruppenarbeiten und virtuelle Konferenzen.
Definition:
Ein Online-Whiteboard ist ein webbasiertes, interaktives Tool, das visuelles und kollaboratives Arbeiten in Echtzeit ermöglicht – unabhängig von Ort und Gerät.
Typische Einsatzmöglichkeiten:
- Ideenfindung (Brainstorming, Mindmapping)
- Gruppenprojekte und Präsentationen
- Lehrveranstaltungen und Workshops
- Forschungskollaboration
- Visualisierung komplexer Prozesse
Warum Whiteboards für Lehre und Studium relevant sind
Digitale Whiteboards fördern aktives, kreatives und partizipatives Lernen.
Laut einer Studie der Universität Zürich (2024) steigert der Einsatz von Whiteboards in Seminaren die Interaktionsrate der Studierenden um 42 %.
Vorteile im Überblick:
Kollaboration: Studierende arbeiten gleichzeitig an Inhalten – auch remote.
Visualisierung: Komplexe Konzepte werden verständlich und greifbar.
Flexibilität: Einsatz in hybriden, digitalen oder Präsenzformaten.
Motivation: Lernprozesse werden dynamischer und partizipativer.
Nachhaltigkeit: Alle Ergebnisse bleiben digital gespeichert und teilbar.
💡 Praxisbeispiel: In einem Pädagogikseminar der Universität Wien (2023) visualisierten Studierende Theorien der Lernpsychologie gemeinsam in Miro. Ergebnis: höheres Engagement und besseres Verständnis der Zusammenhänge.
Vergleich: Miro, Conceptboard & Alternativen
| Tool | Stärken | Besonderheiten / Ideal für | 
|---|---|---|
| Miro | Umfangreiche Funktionen, intuitive Bedienung, Integration mit Zoom, Teams und Notion. | Ideal für Gruppenprojekte, Design Thinking und didaktische Visualisierungen. | 
| Conceptboard | Deutscher Anbieter mit DSGVO-konformer Speicherung, Fokus auf Bildung und Business. | Empfohlen für Hochschulen, die Datenschutz und EU-Server bevorzugen. | 
| Mural | Starke Vorlagenbibliothek für kollaboratives Arbeiten und Workshops. | Ideal für kreative Teams und Lehrveranstaltungen mit interaktiven Aufgaben. | 
| FigJam | Einfaches Whiteboard von Figma, besonders benutzerfreundlich für Designprozesse. | Geeignet für kreative Studiengänge und visuelle Lernmethoden. | 
| Jamboard (Google) | Kostenloses, einfaches Tool für spontane Zusammenarbeit über Google Workspace. | Ideal für Schulen, kleine Teams und kurzfristige Brainstormings. | 
| Microsoft Whiteboard | Nahtlose Integration in Teams, OneNote und Outlook, leicht zugänglich für MS-Nutzer. | Perfekt für universitäre Teams mit Microsoft-365-Umgebung. | 
Didaktische Einsatzmöglichkeiten
Online-Whiteboards lassen sich in der Hochschullehre auf vielfältige Weise integrieren. Sie fördern sowohl individuelles Lernen als auch kollaborative Wissenskonstruktion.
| Anwendung | Beschreibung | Beispiel | 
|---|---|---|
| Brainstorming & Ideation | Gemeinsames Sammeln, Strukturieren und Clustern von Ideen in Echtzeit. Fördert Kreativität und Partizipation. | Studierende entwickeln im Seminar gemeinsam eine Themenlandkarte zu „Nachhaltiger Bildung“ auf Miro. | 
| Projektplanung | Whiteboards dienen als visuelle Projektmanagement-Tools, in denen Aufgaben, Fristen und Fortschritte organisiert werden. | Teamarbeit im Forschungsseminar: Aufgabenverteilung und Deadlines mit Kanban-Board in Conceptboard. | 
| Wissensvisualisierung | Komplexe Theorien und Zusammenhänge werden durch Diagramme, Mindmaps und Modelle sichtbar gemacht. | Visualisierung von Lerntheorien (z. B. Konstruktivismus vs. Behaviorismus) als Mindmap im Miro-Board. | 
| Peer-Feedback | Studierende geben einander Rückmeldung zu Projekten oder Konzepten direkt im Whiteboard über Kommentare oder Markierungen. | Peer-Review zu Präsentationen: Kommentare und Verbesserungsvorschläge auf Conceptboard hinterlassen. | 
| Reflexion & Portfolioarbeit | Lernende dokumentieren ihren Lernprozess visuell und reflektieren eigene Fortschritte und Erkenntnisse. | Erstellung eines digitalen Reflexionsboards mit Fotos, Zitaten und Erkenntnissen aus einem Seminar. | 
| Didaktische Analyse | Lehrende nutzen Whiteboards zur Planung und Analyse von Lehrveranstaltungen, Lernzielen und Methoden. | Strukturierung einer Unterrichtseinheit durch visuelle Darstellung von Lernzielen und Aufgaben im Mural-Board. | 
| Interaktive Gruppenarbeit | Teams arbeiten simultan an Aufgaben, tauschen Perspektiven aus und visualisieren Ergebnisse gemeinsam. | Kleingruppen erarbeiten in Echtzeit eine SWOT-Analyse zu einem Bildungsthema auf FigJam. | 
🎯 Tipp: Kombinieren Sie Whiteboards mit Tools wie Notion oder Padlet, um Inhalte langfristig zu sichern und Lernprozesse sichtbar zu machen.
Forschungsergebnisse 2023–2025
| Studie / Institution | Zentrale Erkenntnis | Jahr | 
|---|---|---|
| OECD Digital Learning Report | Visuelle Kollaborationstools steigern Kreativität und Problemlösekompetenzen signifikant. | 2025 | 
| Universität Zürich | Whiteboard-Nutzung erhöht die Interaktion in Seminaren um über 40 %. | 2024 | 
| ETH Zürich – Digital Education Lab | Studierende empfinden kollaborative Whiteboards als motivierender als klassische Folienarbeit. | 2023 | 
| Universität Wien | Hybridunterricht mit Conceptboard verbessert Kommunikation und Verständnis komplexer Inhalte. | 2024 | 
| Cambridge University | Visuelle Tools fördern kritisches Denken und Teamreflexion im Hochschulkontext. | 2025 | 
Vorteile und Herausforderungen
| Vorteile | Herausforderungen | 
|---|---|
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💡 Lösung: Schulungen und kurze Einführungseinheiten zu Beginn eines Kurses erleichtern den Einstieg und sichern eine gemeinsame Nutzungskultur.
Praxis-Tipps für Lehrende und Studierende
- Starten Sie klein: Beginnen Sie mit einem klaren Ziel – z. B. Brainstorming oder Mindmap.
- Nutzen Sie Vorlagen: Viele Tools bieten fertige Templates für Lehre, Design oder Feedback.
- Moderieren Sie aktiv: Lehrende sollten visuelle Prozesse begleiten, nicht nur bereitstellen.
- Fördern Sie Feedback: Nutzen Sie Kommentar- oder Reaktionsfunktionen für Peer-Learning.
- Archivieren Sie Ergebnisse: Exportieren Sie Boards als PDF oder verlinken Sie sie in Lernplattformen.
- Kombinieren Sie Tools: Whiteboards lassen sich mit Notion, Trello oder Moodle integrieren.
- Erstellen Sie Rollen: Wer moderiert? Wer dokumentiert? – klare Rollen fördern Effizienz.
Fazit
Online-Whiteboards sind mehr als digitale Pinnwände – sie sind interaktive Lernräume, die Kreativität, Kollaboration und Reflexion fördern.
In der Hochschullehre bieten sie Chancen, Lernprozesse sichtbarer, partizipativer und nachhaltiger zu gestalten.
Während Tools wie Miro und Conceptboard sich durch Funktionsvielfalt und Datenschutz auszeichnen, bleibt der pädagogische Mehrwert entscheidend:
Nicht das Tool, sondern die Art der Nutzung bestimmt den Lernerfolg.
Lehrende, die Whiteboards gezielt einsetzen, fördern nicht nur Wissenserwerb, sondern auch digitale Schlüsselkompetenzen – und schaffen damit die Lernräume der Zukunft.